
IBD bei Katzen – Symptome, Behandlung & Futter bei Darmentzündungen
Kapitelübersicht
Was ist IBD (Inflammatory Bowel Disease)?
Die Abkürzung IBD steht für „Inflammatory Bowel Disease“, was „entzündliche Darmerkrankung“ bedeutet. Diese chronische Krankheit betrifft den Verdauungstrakt deiner Katze und kann ihr großes Unwohlsein bereiten. Der Darm deiner Katze ist dabei dauerhaft gereizt und die Folge sind oft schwere Entzündungen im Darm. In schlimmen Fällen kann die Darmschleimhaut deiner Katze dauerhaft anschwellen und vernarben.
Im Darm deiner Katze findet die Nährstoff- und Energieaufnahme statt. Wenn deine Katze unter IBD leidet und ihre Darmschleimhaut entzündet ist, kann sie ihr Futter nicht mehr richtig verdauen. Sie nimmt die Nährstoffe aus dem Futter dann nicht mehr richtig auf. Viele Katzen leiden dann unter starkem Gewichtsverlust und Energielosigkeit. IBD tritt meist in Schüben auf. Deiner Katze kann es also auch mit IBD gut gehen, bis ein neuer Schub wieder Beschwerden auslöst. Ohne Behandlung kann IBD einen schweren Verlauf annehmen. Die Entzündungen können auf andere Organe übergehen und weitere Erkrankungen wie Bauchspeicheldrüsenentzündungen auslösen.
Die Ursache für IBD bei Katzen ist bislang nicht geklärt. Oft spielen mehrere Faktoren zusammen, die Entzündungen im Darm verursachen. Mit der richtigen und frühzeitigen Therapie lässt sich die Erkrankung oft gut in den Griff bekommen.
Endoskopie einer gesunden Darmschleimhaut

Endoskopie einer entzündeten Darmschleimhaut

Die Aufgaben der Darmschleimhaut
Die Darmschleimhaut ist eine wichtige Schutzbarriere für deine Katze. Sie entscheidet, welche Stoffe aus der Nahrung ins Blut gelangen und welche draußen bleiben. Außerdem wehrt sie Krankheitserreger wie Bakterien und Viren ab.
Bei einer IBD funktioniert dieser Schutzschild nicht mehr richtig. Das Immunsystem deiner Katze reagiert über und greift die eigene Darmschleimhaut an. Die Folge sind chronische Entzündungen, die nicht nur schmerzhaft sind, sondern auch die Nährstoffaufnahme stören. Dadurch kann deine Katze, auch wenn sie genug frisst, Mangelerscheinungen entwickeln.
Ein gesunder Darm ist entscheidend für das Wohlbefinden deiner Katze. Bei einer chronischen Darmerkrankung gerät die gesamte Gesundheit deiner Katze aus dem Gleichgewicht.
Unterscheidung von Dickdarm- und Dünndarmerkrankungen bei IBD
IBD kann den gesamten Darm oder nur einen Teil des Darms deiner Katze betreffen. Es ist also möglich, dass deine Katze eine Dickdarm- oder eine Dünndarmentzündung hat. Die Symptome deiner Katze hängen davon ab, welcher Teil des Darms betroffen ist.
Ist der Dünndarm betroffen, haben viele Katzen breiigen oder flüssigen Durchfall, manchmal begleitet von Erbrechen. Sie verlieren deutlich an Gewicht, selbst wenn sich ihre Futtermenge nicht verändert hat. Manche Katzen wirken appetitlos, während andere ständig nach Futter betteln.
Ist der Dickdarm entzündet, sehen die Beschwerden anders aus. Die Katzen haben dann häufigen Stuhlgang, setzen dabei aber nur kleine Mengen Kot ab. Oft ist Blut oder Schleim im Kot zu sehen, und der Gang zum Katzenklo scheint Schmerzen zu bereiten. Manche Katzen pressen stark beim Kotabsatz, was für sie sehr unangenehm ist.
Für die Behandlung deiner Katze ist es wichtig, welcher Teil des Darms betroffen ist.
IBD im Dünndarm
- Starke Beschwerden
- Massiver Durchfall
- Häufiges Erbrechen
- Starker Gewichtsverlust
IBD im Dickdarm
- Leichte bis keine Beschwerden
- Plötzlicher Kotabsatz
- Hohes Kotvolumen
- Eiweißmangel
- Schleimiger Kot
IBD oder Morbus Crohn – was ist der Unterschied?
IBD und Morbus Crohn haben vieles gemeinsam: Beide sind chronische Entzündungen des Darms, verlaufen in Schüben und verursachen starke Beschwerden. Doch während Morbus Crohn eine genau definierte Erkrankung beim Menschen ist, gibt es diese Diagnose in der Tiermedizin nicht. Zumindest nicht unter diesem Namen.
Katzen können eine besonders schwere Form der IBD entwickeln, die Morbus Crohn beim Menschen sehr ähnlich ist. Die Entzündung reicht in diesen Fällen tief in die Darmwand und kann den gesamten Verdauungstrakt der Katze betreffen. Auch die Symptome wie chronischer Durchfall, Erbrechen, Gewichtsverlust und eine gestörte Nährstoffaufnahme sind vergleichbar.
Die Behandlungsmethoden sind ebenfalls ähnlich. Katzen mit schwerer IBD bekommen oft Kortison oder Immunsuppressiva, um die übermäßige Immunreaktion zu bremsen. Zusätzlich ist eine Anpassung der Ernährung wichtig. Das ist auch bei Menschen mit Morbus Crohn der Fall.
Morbus Crohn bei Katzen gibt es also eigentlich nicht. Eine schwere IBD kann aber ähnliche Auswirkungen haben und ist mit Morbus Crohn bei Menschen vergleichbar.
IBD und Morbus Crohn im Vergleich
- IBD ist eine chronische Darmentzündung bei Katzen, Morbus Crohn beschreibt eine chronische Darmentzündung beim Menschen.
- Beide Krankheiten verlaufen in Schüben und sind bis heute nicht heilbar.
- Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen sind typische Anzeichen für IBD und Morbus Crohn.
- Bei Katzen mit IBD sind nur der Dünn- und Dickdarm betroffen, bei Menschen mit Morbus Crohn kann der gesamte Verdauungstrakt betroffen sein.
- Die Ursachen für IBD und Morbus Crohn sind bis heute unklar. Bei Morbus Crohn wird neben ungesunder Ernährung und Umwelteinflüssen eine genetische Ursache vermutet.
- Bei IBD konnte ein Gendefekt als Ursache noch nicht nachgewiesen werden. Eine genetische Ursache wird aber ebenfalls vermutet.
Ursachen – Warum bekommen Katzen IBD?
- Ein Auslöser ist eine Fehlreaktion des Immunsystems. Der Körper deiner Katze hält harmlose Bestandteile der Nahrung oder körpereigene Darmzellen für gefährlich und bekämpft sie. Diese ständige Abwehrreaktion führt zu chronischen Entzündungen der Darmschleimhaut.
- Auch die Ernährung kann eine Rolle spielen. Einige Katzen reagieren empfindlich auf bestimmte Futterbestandteile, etwa Getreide, künstliche Zusatzstoffe oder tierische Proteine. Unverträglichkeiten und Allergien können die Entzündungen im Darm verstärken. Auch gewürztes oder scharfes Essen ist nicht gut für deine Katze und ihre Verdauung. Deine Katze sollte deshalb nicht von deinem Teller naschen.
- Dazu kommt die Darmflora – eine riesige Gemeinschaft aus Bakterien, die wesentlich zur Verdauung und zum allgemeinen Wohlbefinden beiträgt. Gerät dieses empfindliche Gleichgewicht aus dem Lot, kann das Entzündungen begünstigen.
- Außerdem kann Stress IBD verstärken. Katzen reagieren empfindlich auf Veränderungen in ihrem Umfeld, sei es ein Umzug, neue Mitbewohner oder laute Geräusche. Ist der Körper ohnehin geschwächt, kann Stress die Krankheit weiter verschlimmern.
- Auch genetische Veranlagung soll eine Rolle spielen. So sollen vor allem Siamkatzen und andere Orientalen anfälliger für IBD sein. Dies ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt.
Symptome – IBD bei Katzen erkennen
IBD entwickelt sich schleichend und kann sehr unterschiedlich verlaufen. Manche Katzen zeigen nur leichte Beschwerden, andere kämpfen mit schweren Symptomen, die ihr Leben stark beeinträchtigen. Die Anzeichen hängen davon ab, welcher Teil des Verdauungstrakts betroffen ist. Während einige Katzen vor allem mit Durchfall zu kämpfen haben, leiden andere unter chronischem Erbrechen oder Appetitlosigkeit.
Die Symptome treten oft schubweise auf. Es gibt Tage, an denen deine Katze völlig normal wirkt und dann zeigt sie plötzlich wieder starke Beschwerden. Genau diese Schwankungen erschweren die Diagnose der IBD. Je früher du die Anzeichen richtig deutest, desto schneller kannst du deiner Katze helfen.
Häufige Symptome bei IBD
- Durchfall (breiig, flüssig, schleimig, manchmal mit Blutspuren)
- Häufiges Erbrechen von unverdautem Futter oder Magensäure
- Gewichtsverlust, obwohl deine Katze normal oder sogar mehr frisst
- Appetitlosigkeit oder Heißhunger
- Blähungen und Bauchschmerzen
- Stumpfes, glanzloses Fell
- Haarausfall
- Häufiger Toilettengang, oft mit nur kleinen Kotmengen
- Müdigkeit und Schwäche
- Unruhe und Nervosität
- Fressen von Gras oder Kot (wegen des Nährstoffmangels)
Diagnose – Wie wird IBD bei Katzen diagnostiziert?
Blutuntersuchung – erste Hinweise
Besonders wichtig sind die folgenden Blutwerte:
Entzündungswerte (Globuline, CRP, weiße Blutkörperchen):
Erhöhte Entzündungswerte deuten darauf hin, dass der Körper deiner Katze gegen etwas ankämpft – ein typisches Zeichen für IBD. Besonders C-reaktives Protein (CRP) steigt bei Entzündungen an. Auch erhöhte Globuline oder eine veränderte Anzahl weißer Blutkörperchen können auf eine IBD hindeuten.Vitamin B12 (Cobalamin) und Folsäure:
Katzen mit IBD leiden oft an einem Vitamin-B12-Mangel, weil die entzündete Darmschleimhaut das Vitamin nicht mehr richtig aufnehmen kann. Einen Vitamin-B12-Mangel bei deiner Katze erkennst du an Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Ist der Dünndarm deiner Katze entzündet, kann es auch zu einem Mangel an Folsäure (Vitamin B9) kommen. Sind die Werte für Vitamin B12 und Folsäure niedrig, kann das auf eine IBD hindeuten.Leber- und Bauchspeicheldrüsenwerte (ALT, ALP, Lipase, PLI):
Chronische Darmentzündungen belasten auch andere Organe wie die Leber oder die Bauchspeicheldrüse deiner Katze. Erhöhte Leberwerte (ALT, ALP) deuten darauf hin, dass die Leber unter der Entzündung leidet. Der Blutwert PLI (Pancreatic Lipase Immunoreactivity) wird genutzt, um eine Pankreatitis auszuschließen. Diese verursacht ähnliche Symptome wie IBD, weshalb eine genaue Diagnose wichtig ist.Gesamteiweiß und Albumin:
Katzen mit schwerer IBD verlieren über den geschädigten Darm oft Eiweiß. Ein niedriger Eiweißspiegel kann zu Muskelschwund, Schwäche und Flüssigkeitsansammlungen im Körper führen. Ein Indikator ist der Albumin-Wert im Blut deiner Katze. Albumin ist ein wichtiges Protein, das deine Katze in der Leber bildet. Sinkt der Albumin-Wert im Blut, kann das ein Zeichen für eine gestörte Nährstoffaufnahme aufgrund von IBD sein.
Kotuntersuchung – Ausschluss anderer Ursachen
Ultraschall – Blick in den Darm
Biopsie – die sicherste Methode zur Diagnose
Fazit: Die richtige Diagnose braucht Geduld
Therapie – IBD bei Katzen behandeln
Wenn deine Katze an IBD leidet, ist eine enge Absprache mit der Tierklinik wichtig. Die Behandlung richtet sich danach, welcher Darmabschnitt betroffen ist und wie stark die Entzündung ist. Oft ist eine Kombination mehrere Therapieansätze nötig, um die Beschwerden deiner Katze langfristig zu lindern.
Um die Wirkung der Behandlung nachzuverfolgen, kannst du ein IBD-Tagebuch führen. Notiere, wann Symptome auftreten und wie stark sie sind. Mit den Erkenntnissen kann die Tierklinik auf Veränderungen reagieren und die Therapie optimal an deine Katze anpassen. So lassen sich Auslöser für Krankheitsschübe besser erkennen und die Lebensqualität deiner Katze langfristig verbessern.
Die richtige Ernährung
Die richtige Ernährung ist ein entscheidender Faktor bei der Behandlung von IBD. Viele Katzen mit IBD reagieren empfindlich auf bestimmte Futterbestandteile. Deshalb ist eine Futterumstellung hilfreich, um Entzündungen zu reduzieren und die Verdauung deiner Katze zu entlasten.
Besonders wichtig ist eine hochwertige Proteinquelle, die deine Katze gut verträgt. Als Proteinquelle eignen sich beispielsweise Insekten besonders gut, während gängige Fleischsorten wie Huhn oder Rind oft problematisch sind. In schweren Fällen kann auch hydrolysiertes Futter eine Lösung für deine Katze sein. Die Proteinquelle sollte mit leicht verdaulichen Kohlenhydraten wie beispielsweise Reis kombiniert sein. Das entlastet die Verdauung deiner Katze, damit sie ihre Mahlzeiten endlich wieder genießen kann. Da jede Katze unterschiedlich reagiert, ist es wichtig, die Futterverträglichkeit genau zu beobachten. Ein Futtertagebuch kann dabei helfen, problematische Zutaten zu identifizieren und die Ernährung deiner Katze individuell anzupassen.
Mit der richtigen Fütterung lassen sich viele Symptome lindern. So kann deine Katze trotz IBD ein aktives und glückliches Leben führen.
Mangelerscheinungen vermeiden
Durch die Entzündungen im Darm kann deine Katze wichtige Nährstoffe nicht mehr richtig aus ihrer Nahrung aufnehmen. Katzen mit IBD haben besonders häufig Vitamin-B12-Mangel, Taurin-Defizite und Eisenmangel, was zu Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Schwäche führen kann. Auch ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren, Zink und Magnesium tritt oft auf, was die Entzündung im Darm verschlimmern kann.
Damit deine Katze keine Mangelerscheinungen bekommt, braucht sie Nahrungsergänzungsmittel oder zum Beispiel Vitamin-B12-Spritzen. Diätfutter für Katzen mit IBD enthalten oft mehr Vitamine und Nährstoffe, um einem Mangel vorzubeugen. Regelmäßige Blutkontrollen helfen, einen Nährstoffmangel bei deiner Katze frühzeitig zu erkennen und die Behandlung individuell anzupassen.
Bitte beachte, dass es auch zu einer Überversorgung kommen kann. Füttere Ergänzungen deshalb immer nur nach tierärztlicher Absprache.
Medikamente – was hilft wirklich?
Manchmal reicht die Umstellung der Ernährung nicht aus, um die Beschwerden deiner Katze zu lindern. Dann sind Medikamente der einzige Weg, um das Leben deiner Katze lebenswert zu halten. Kortison (z. B. Prednisolon) ist ein häufig verwendetes Mittel, um die Immunreaktion im Darm zu unterdrücken. Vielen Katzen geht es mit Kortison schon nach wenigen Tagen besser. Durchfall und Erbrechen lassen nach, der Appetit normalisiert sich und sie wirken insgesamt stabiler. Doch Kortison ist kein harmloses Wundermittel. Es kann vielen Katzen helfen aber auch starke Nebenwirkungen verursachen.
Manche Katzen kommen mit einer geringen Dosis Kortison jahrelang gut zurecht. Andere brauchen zusätzliche Immunsuppressiva wie Cyclosporin oder Chlorambucil, wenn Kortison allein nicht mehr ausreicht. Diese Medikamente unterdrücken das Immunsystem noch stärker als Kortison und sind für manche Katzen die einzige Lösung. Immunsuppressiva beeinflussen den gesamten Stoffwechsel deiner Katze, weshalb sie starke Nebenwirkungen haben können.
Wenn die Darmflora deiner Katze durch Bakterien aus dem Gleichgewicht geraten ist, können ihr Antibiotika helfen. Um die Darmflora wieder aufzubauchen, werden oft Probiotika empfohlen. Zusätzlich können Magenschutzmittel wie Omeprazol oder Sucralfat Linderung verschaffen.
Lasse deine Katze regelmäßig tierärztlich untersuchen, um die Therapie gegebenenfalls anzupassen. Denn bei jedem Medikament kann es vor allem bei falscher Dosierung zu Nebenwirkungen kommen.
Nebenwirkungen von Kortison und anderen Medikamenten
Kortison ist für einige Katzen mit IBD die einzige Lösung. Allerdings kann es starke Nebenwirkungen auslösen. Viele Katzen bekommen durch die Behandlung einen unstillbaren Hunger, betteln ständig und nehmen an Gewicht zu. Andere trinken so viel, dass sie ständig auf das Katzenklo müssen. Langfristig kann Kortison den Blutzucker beeinflussen und das Risiko für Diabetes erhöhen. Die Haut deiner Katze wird dünner, kleine Wunden heilen langsamer und das Immunsystem ist geschwächt. Deine Katze ist dann sehr anfällig für Infektionen und andere Erkrankungen. Manche Katzen wirken ruhiger als früher, so als hätte die Krankheit ihnen etwas von ihrer Energie genommen.
Auch Immunsuppressiva sind nicht ohne Nebenwirkungen. Sie können den Magen belasten, Übelkeit verursachen oder die Abwehrkräfte so stark unterdrücken, dass selbst harmlose Infekte gefährlich werden. Bei einer langfristigen Behandlung mit Immunsuppressiva können die Medikamente die Leber und Nieren deiner Katze angreifen.
Antibiotika greifen neben den schlechten auch die guten Darmbakterien an und können die Verdauung deiner Katze zusätzlich belasten. Oft ist nach einer Behandlung mit Antibiotika eine Darmkur nötig, um die Darmflora wieder aufzubauen.
Durch regelmäßige Kontrollen kann die Therapie immer wieder an die Bedürfnisse deiner Katze angepasst werden. Bei einigen Katzen schlägt die Behandlung so gut an, dass die Medikamente nach und nach reduziert werden können. Einige Katzen können sogar nur mithilfe einer angepassten Ernährung trotz IBD glücklich leben.
Alternative Behandlungsmöglichkeiten
Viele suchen nach sanften Alternativen zu Medikamenten, doch die Wahrheit ist: Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass alternative Methoden IBD effektiv behandeln können.
Manche berichten von positiven Erfahrungen mit Homöopathie oder Kräutern wie Ulmenrinde und Kurkuma. Doch die Wirkung dieser Methoden ist nicht bewiesen. CBD-Öl wird ebenfalls diskutiert, doch nicht alle Katzen vertragen das Öl.
Eine Sache, die tatsächlich helfen kann, ist Stressreduktion. Eine ruhige Umgebung, feste Routinen und sichere Rückzugsorte können Krankheitsschübe abmildern. Sorge dafür, dass sich deine Katze bei dir sicher fühlt und sich viel ausruhen kann.
Alternative Ansätze können die Therapie unterstützen, aber sie ersetzen keine medizinische Behandlung. Wer solche Methoden testen möchte, sollte dies nur in tierärztlicher Absprache tun.
Welche Rolle spielt die Ernährung bei IBD?
Diese Eigenschaften sollte ein IBD Futter für Katzen haben
Viele Katzen mit IBD reagieren empfindlich auf gängige Fleischsorten wie Huhn oder Rind. Deshalb ist es wichtig, dass du eine Proteinquelle wählst, die deine Katze gut verträgt. Bei einigen Katzen kann es helfen, wenn sie die Proteinquelle noch nie zuvor gefressen haben. Außerdem sollte das Futter nur eine tierische Proteinquelle enthalten. Für Katzen mit IBD empfehlen wir Insektenprotein. Die Insekten sind eine hochwertige und seltene Proteinquelle und versorgen deine Katze mit viel Energie. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass auch empfindliche Katzen Insekten gut vertragen.
Außerdem sollte das Futter leicht verdauliche Kohlenhydrate enthalten. Reis ist beispielsweise besonders gut verdaulich und kann die Verdauung deiner Katze entlasten. Auch der Fettgehalt des Futters spielt eine wichtige Rolle bei IBD. Ein reduzierter Fettgehalt entlastet die Verdauung deiner Katze. Da einige Katzen mit IBD unter Gewichtsverlust leiden, solltest du darauf achten, dass deine Katze trotzdem ihr Gewicht hält. Viele Katzen mit IBD haben einen Nährstoffmangel. Besonders entscheidend sind Kalium, Natrium, Chlorid und Vitamin B12. Das Futter für deine Katze sollte diese Nährstoffe in angepasster Menge enthalten.
Wenn deine Katze kein normales Futter mehr verträgt, ist hydrolysiertes Katzenfutter manchmal eine Lösung. Bei diesem Futter sind die Proteine in winzig kleine Moleküle gespalten. So kann das Immunsystem deiner Katze die Proteine nicht mehr erkennen und auf sie reagieren.
Ein Überblick – Anforderungen an ein Futter für Katzen mit IBD
- Hochwertige und gut verträgliche Zutaten
- Nur eine Proteinquelle (Monoprotein) – zum Beispiel Insekten
- Leicht verdauliche Kohlenhydrate – zum Beispiel Reis
- Leicht fettreduziertFettreduziertes Trockenfutter hat typischerweise einen Fettgehalt von 5 bis 9 %, fettreduziertes Nassfutter hat typischerweise einen Fettgehalt von 2 bis 5 %
- Erhöhter KaliumgehaltMehr als 0,5 % bei einem Trockenfutter und mehr als 0,14 % bei einem Nassfutter
- Erhöhter NatriumgehaltMehr als 0,18 % bei einem Trockenfutter und mehr als 0,05 % bei einem Nassfutter
Hilfreiches Mittel bei IBD – Das Futtertagebuch

Ein Futtertagebuch ist nicht nur für dich hilfreich, sondern auch für den Besuch in der Tierklinik. Statt auf Vermutungen angewiesen zu sein, könnt ihr gemeinsam anhand der Aufzeichnungen Rückschlüsse ziehen. Vielleicht ist es nicht das gesamte Futter, sondern nur eine bestimmte Zutat, die die Beschwerden auslöst. Oder vielleicht treten die Symptome immer dann auf, wenn du das Futter zu schnell gewechselt hast.
Es braucht Geduld, bis du die perfekte Ernährung für deine Katze findest. Mit einem Futtertagebuch hast du die beste Chance, die Krankheit besser zu verstehen und das richtige Futter zu finden. Mit deinen Erkenntnissen, tierärztlicher Unterstützung und unserer Hilfe kannst du das Leben deiner Katze wieder Stück für Stück verbessern. Manchmal sind es genau diese kleinen Schritte, die am Ende den größten Unterschied machen.
Was passiert, wenn IBD nicht behandelt wird?
IBD ist eine chronische Krankheit, die sich ohne Behandlung immer weiter verschlimmern kann. Manche Katzen haben zunächst milde Symptome, doch mit der Zeit wird die Entzündung aggressiver und die Beschwerden stärker.
Bleibt die IBD unbehandelt, kann deine Katze dauerhafte Verdauungsprobleme bekommen. Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen werden schlimmer und treten immer häufiger auf. Deine Katze kann weniger Nährstoffe aus dem Futter aufnehmen. Sie verliert stark an Gewicht und bekommt Mangelerscheinungen wie starke Müdigkeit. Langfristig können sich die Entzündungen der Darmwand zu Geschwüren und Vernarbungen entwickeln. Auch das Risiko für Darmkrebs steigt.
Ohne Behandlung kann sich die Lebensqualität deiner Katze erheblich verschlechtern. Sie leidet dann unter starken Schmerzen und hat keine Energie mehr. In schweren Fällen kann IBD sogar tödlich enden.
Mit der richtigen Therapie kann deine Katze auch mit IBD viele Jahre gut leben! Die Krankheit lässt sich nicht heilen, aber sie kann kontrolliert werden. Je früher du sie erkennst und behandeln lässt, desto besser sind die Chancen auf ein glückliches Katzenleben.
IBD im Endstadium – Wann ist der richtige Zeitpunkt, Abschied zu nehmen?
Es gibt nichts Schwereres, als zu erkennen, dass die gemeinsame Zeit mit deiner geliebten Katze zu Ende geht. IBD kann in manchen Fällen so weit fortschreiten, dass der Körper deiner Katze immer schwächer wird. Wenn sie kaum noch frisst, Gewicht verliert und vor lauter Erschöpfung nur schläft, ist IBD stark ausgeprägt. Vermutlich hat deine Katze mittlerweile starke Schmerzen.
Es gibt keine klare Grenze und keinen festen Zeitpunkt für die Entscheidung. Doch wenn es deiner Katze so schlecht geht, stellt sich die Frage, ob ihr Leben noch lebenswert ist. Vielleicht hält sie nur noch durch, weil du an ihrer Seite bist? Das Team der Tierklinik kann dir helfen, die Situation einzuschätzen. Aber am Ende kennst du deine Katze am besten. Abschied zu nehmen ist schmerzhaft – doch es ist der letzte Liebesdienst, den du ihr erweisen kannst. Sie war immer für dich da. Und jetzt bist du es für sie.
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Leben mit IBD – Wie du deine Katze bestmöglich unterstützt
IBD verändert den Alltag – für deine Katze und für dich. Es gibt gute Tage, an denen deine Katze normal frisst, schnurrt und fast wie früher ist. Und dann gibt es andere Tage, an denen sie sich zurückzieht, ihr Futter stehen lässt oder wieder Durchfall hat. Es ist ein ständiges Auf und Ab, das Geduld, Liebe und Aufmerksamkeit erfordert.
Die richtige Ernährung ist einer der wichtigsten Schlüssel. Einmal gefunden, solltest du sie konsequent beibehalten, denn jeder Futterwechsel kann einen neuen IBD-Schub auslösen. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen helfen, die Symptome unter Kontrolle zu halten. So kannst du auch schnell reagieren, falls die Therapie für deine Katze angepasst werden muss.
Eine ruhige Umgebung, feste Routinen und Geborgenheit geben deiner Katze Sicherheit. Sie braucht das Gefühl, dass du für sie da bist – an guten und an schlechten Tagen.