Welpen auf Straße

Hundefutter ohne Fleisch – 3 Möglichkeiten für deinen Hund

Viele Menschen ernähren sich bewusster und essen weniger Fleisch. Auch bei der Ernährung des Hundes hat sich in den letzten Jahren viel geändert. Du setzt dich intensiv mit der Wahl des Futters auseinander? Dann hast du dich vielleicht schon gefragt, ob du deinen Hund auch ohne Fleisch ernähren kannst. Wir verraten dir, wie du Mangelerscheinungen vermeidest und deinen Hund gesund ernährst.

Gründe für eine Fütterung ohne Fleisch

  • Allergien & Unverträglichkeiten
  • Antibiotikarückstände im Fleisch
  • Hohe Klimabelastung
  • Schlechte Haltungsbedingungen
Sandmücke
Tiere leiden häufig unter schlechten Haltungsbedingungen.
Immer mehr Hunde leiden unter Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten. Meistens ist das Protein im Fleisch der Auslöser. In vielen Fällen ist es nicht möglich, eine Fleischsorte zu finden, die der Hund ohne Probleme verträgt. Gleichzeitig sind die Haltungsbedingungen von Hühnern, Schweinen und Rindern in den allermeisten Fällen nicht artgerecht. Viele Tiere leiden unter den katastrophalen Bedingungen der Mast.

Die Produktion von Tiernahrung ist eine wichtige Einnahmequelle für die Fleischindustrie. Wer die katastrophalen Mastbedingungen nicht unterstützen möchte, muss nach fleischlosen Alternativen suchen.

Definition von Fleisch

Es gibt keine eindeutige Definition des Wortes Fleisch. Üblicherweise versteht man darunter Teile von Säugetieren und Vögeln, die zur Ernährung genutzt werden. Essbare Teile von Fischen und Insekten werden in der Regel nicht als Fleisch bezeichnet.

Benötigen Hunde unbedingt Futter mit Fleisch?

Genau wie wir Menschen benötigen auch Hunde Proteine, Kohlehydrate und Fette. Diese sind die drei Hauptlieferanten für Nährstoffe in der Nahrung. Für eine ausgewogene Ernährung ist es wichtig, dass die Nährstoffe im richtigen Verhältnis aufgenommen werden.

In herkömmlichem Hundefutter ist Fleisch der Hauptlieferant von Proteinen (Eiweißen). Es gibt aber auch viele pflanzliche Proteinquellen, wie beispielsweise Hülsenfrüchte. Die Kombination bestimmter pflanzlicher Proteinquellen kann den Proteinbedarf eines Hundes decken.

Kritiker sagen häufig, dass Hunde Fleisch fressen müssen, da der Wolf schließlich auch ein Fleischfresser ist. Im Gegensatz zu Wölfen besitzen Hunde allerdings eine bessere Ausstattung an Enzymen zur Verdauung von stärkehaltiger Kost. Außerdem haben sich Hunde im Laufe der Zeit an die menschliche Ernährung angepasst. Die Behauptung, dass Hunde möglichst viel Fleisch essen sollten, ist also falsch.
Hund im Wald

Kann mein Hund Gemüse überhaupt richtig verdauen?

Pflanzliche Zutaten haben meist einen hohen Anteil an Stärke. Die Stärke ist ein wichtiger Energieträger, der zum Beispiel in Kartoffeln und Mais zu finden ist. Fleischloses Hundefutter hat daher häufig einen höheren Stärkeanteil als Hundefutter mit Fleisch.

Damit die Nährstoffe der Stärke genutzt werden können, muss diese aufgeschlossen werden. Dies geschieht im Darm durch bestimmte Enzyme. Das Kochen der Lebensmittel schließt die Stärke ebenfalls auf. Beispielsweise sind Kartoffeln erst nach dem Erhitzen für uns Menschen gut verdaulich. Auch bei der Verarbeitung von hochwertigem Hundefutter wird die Stärke teilweise aufgeschlossen. Dies geschieht zum Beispiel bei der Herstellung von Trockenfutter durch Extrusion. Teil dieses Prozesses ist das Erhitzen der Zutaten. Stärkehaltige Inhaltsstoffe werden dadurch sozusagen leicht vorverdaut. Untersuchungen belegen, dass Hunde stärkehaltige Nahrung gut verdauen können.

Außerdem trägt Gemüse zur gesunden Ernährung deines Hundes bei. Gemüse enthält wichtige pflanzliche Proteine und Aminosäuren. Am besten zerkleinerst und erhitzt du das Gemüse vor dem Füttern, so erhält dein Hund leicht verdauliche Proteine über seine Mahlzeit.

3 Möglichkeiten für eine fleischlose Ernährung des Hundes

Es gibt verschiedene Futteralternativen zu Hundefutter mit Fleisch. Diese sind besonders für empfindliche Hunde besser verträglich und garantieren zusätzlich mehr Tierschutz und eine bessere Umweltbilanz. Wichtig ist, dass Proteine, Kohlenhydrate und Fette sowie alle Nährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente) in ausreichender Menge und Qualität enthalten sind. Wir stellen euch drei Alternativen zu fleischhaltigem Hundefutter vor.

1. Insekten als Proteinquelle

Insekten sind eine nachhaltige Alternative zu Fleisch. Sie benötigen wenige Ressourcen und sind deswegen sehr umweltfreundlich. Außerdem können sie mit verhältnismäßig kleinem Aufwand artgerecht gehalten werden. Für unser Hundefutter verwenden wir die Larven der schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens). Sie haben einen Proteingehalt von 58% und enthalten damit sogar mehr Eiweiß als Rindfleisch. Aber nicht nur die Menge ist wichtig, sondern auch die Qualität. Unsere Insekten sind genau wie Fleisch und Fisch sehr gut verdaulich. Ihr Protein hat eine höhere biologische Wertigkeit als das von Pflanzen. Das bedeutet, dass der Hund das Insektenprotein besser verwerten kann. Darüber hinaus sind die Insekten reich an Vitamin B12. Dieses Vitamin kommt natürlicherweise nur in tierischen und nicht in pflanzlichen Lebensmitteln vor. Es wird für die Blut- und Zellbildung sowie das Nervensystems des Hundes benötigt. Zusätzlich sind Insekten reich an Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Kalzium. Das fördert, unterstützt und aktiviert den gesamten Stoffwechsel deines Hundes.
Trockenfutter auf Basis von Insekten und Süßkartoffeln.
Nassfutter auf Basis von Insekten und Süßkartoffeln.

2. Vegetarisches Hundefutter

Eine vegetarische Fütterung ist für einige Hundebesitzer unvorstellbar. Doch verschiedene Studien zeigen, dass die vegetarische Ernährung des Hundes durchaus möglich ist. Einige Hunde benötigen aufgrund von Unverträglichkeiten sogar eine vegetarische Ernährung und vertragen diese deutlich besser als Fleisch. Außerdem ist eine vegetarische Fütterung sinnvoll, wenn dein Hund purinarm ernährt werden muss. Der Puringehalt von pfanzlichen Zutaten, Milchprodukten und Eiern ist deutlich geringer, als der Puringehalt von Fleisch. Milchprodukte oder Eier ersetzen die Proteine aus Fleisch hervorragend. So erhält das Hundefutter auch ohne Fleisch alle nötigen Proteine, Fette, Kohlenhydrate und Nährstoffe. Dennoch besteht die Gefahr, dass einige der erhältlichen Futtermittel nicht alle Anforderungen erfüllen, um den täglichen Bedarf deines Hundes zu decken. Hier solltest du genau auf die Zusammensetzung achten. Bei einer vegetarischen Fütterung kann es sinnvoll sein, die Blutwerte und den Urin deines Hundes regelmäßig überprüfen zu lassen. So bist du auf der sicheren Seite und einer vegetarischen Ernährung deines Hundes steht nichts im Wege.

Der Unterschied zwischen vegetarischer und veganer Ernährung

Vegetarische Ernährung
  • Es werden hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel verwendet. Der Verzehr von tierischen Produkten wie Milchprodukten oder Eiern ist ebenfalls möglich.
Vegane Ernährung
  • Die Ernährung ist rein pflanzlich. Es wird vollkommen auf Fleisch und andere tierische Produkte verzichtet.

3. Veganes Hundefutter

Wer seinen Hund vegan ernähren möchte, sollte sich intensiv mit der Nahrung und dem Nährstoffbedarf seines Hundes beschäftigen. Gerade wenn das Futter selbst und frisch zusammengestellt wird, ist Fachwissen notwendig, um Mangelversorgung zu vermeiden.

Eine Ernährung mit Hundefutter ohne tierische Proteine ist möglich. Dabei müssen verschiedene Pflanzen kombiniert werden, um alle essenziellen Aminosäuren abzudecken. Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine. Einige können vom Hund nicht selbst hergestellt werden, sodass die Aufnahme über die Nahrung lebensnotwendig ist. Sollte ein Mangel an den Aminosäuren Lysin, Methionin oder Tryptophan vorliegen, kann sich dies auf die Fellqualität niederschlagen, genauso wie auf das Skelett. Auch Gelenkerkrankungen und eine gestörte Verdauung sind möglich.

Proteinquellen bei einer veganen Ernährung sind häufig Hülsenfrüchte wie Erbsen und Soja oder Getreide wie Reis, Mais, Weizen und Gerste. Wenn die Proteinquellen in einem geeigneten Verhältnis kombiniert werden, ist eine vegane Ernährung möglich. Somit kann ein Hund auch mit einem Futter ohne tierische Proteine gefüttert werden. Dennoch ist eine vegane Fütterung des Hundes mit Risiken verbunden. Daher würden wir von einem veganen Hundefutter eher abraten.

Risiken einer rein pflanzlichen Ernährung beim Hund

Protein auf pflanzlicher Basis hat den Nachteil, dass es nur wenige ansäuernden Aminosäuren (Glutamin- und Asparaginsäure) enthält. Das kann zu einer Harn-Alkalisierung führen (pH> 7). Bei alkalischem Urin besteht für Hunde ein erhöhtes Risiko, krampfhafte Kristalle, Dysurie, Hämaturie zu entwickeln und den Harnweg zu verstopfen, was tödliche Folgen haben kann.

Dies kann durch bestimme Zutaten im Hundefutter korrigiert werden. Säurebildende Bestandteile sollten jedoch mit Vorsicht angewendet werden, da eine Überversorgung deines Hundes zu Problemen führen kann. Deswegen solltest du bei deinem Hund den Säuregehalt des Urins bei einer Umstellung auf eine rein pflanzliche Ernährung regelmäßig überwachen. So kannst du Änderungen erkennen und Krankheiten vorbeugen.

Hundefutter ohne Eiweiß und Protein

  • Eine Fütterung ohne tierisches oder pflanzliches Protein oder Eiweiß ist nicht möglich.
  • Ein Alleinfuttermittel sollte einen Rohproteingehalt von mindestens 18 % haben. Diätfuttermittel enthalten teilweise weniger Protein, sind aber nicht für die dauerhaufte Fütterung geeignet.
  • Hunde benötigen die lebensnotwendigen Aminosäuren der Proteine.
  • Ohne die Aminosäuren entwickelt der Hund Mangelerscheinungen. Die Unterernährung kann bis zum Tod des Tieres führen.

Unser Fazit zu Hundefutter ohne Fleisch

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine fleischlose Ernährung deines Hundes sehr gut möglich ist. In unseren Augen sind insektenbasiertes oder vegetarisches Hundefutter die beste Lösung. Auch eine vegane Ernährung kann unter Umständen möglich sein. Dabei besteht jedoch ein erhöhtes Risiko von Mangelerscheinungen und Komplikationen. Für aktive Hunde, Welpen sowie tragende und säugende Hündinnen ist vegetarisches und veganes Futter weniger gut geeignet. Sie haben einen höheren Bedarf an Aminosäuren, welchen die Insekten hervorragend decken können. Die Insekten liefern hochwertige tierische Nährstoffe und haben zugleich aber viele Vorteile gegenüber Fleisch. Sie eignen sich für Allergiker, sind umweltfreundlich, die Haltung ist artgerecht und bei der Zucht werden keine Antibiotika eingesetzt. Egal für welche Art du dich am Ende entscheidest, das Wichtigste ist, dass es deinem Hund schmeckt und er mit allen Nährstoffen versorgt ist.

Unser Hundefutter als Alternative zu Fleisch

Mit unserem Futter wird dein Hund jeden Tag zum Umweltschützer. Wir nutzen Insekten als ökologische Proteinquelle und Alternative zu Fleisch.